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Restauration Lokomotive
Inhalt |
Lokteam |
Technische
Daten |
Restaurationsbericht
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Fotos |
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Lok-Restaurationsteam |
Walter Suter (Mech. Meister)
Hans-Jakob Spinner (Maschinen Mech.)
Georg Kündig (Helfer)
Rainer Kündig (Helfer)
Bernd Meier (Sandstrahlen + Malerei)
Ueli Wenger (Materialbeschaffung, Schlosserei, Logistik)
Oskar Lier (Motor Tuning)
u. weitere Helfer
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Technische
Daten |
Feld-Stollenbahnlokomotive
der Firma Fa. Robert Aebi + co Zürich
- Hergestellt: 2. Februar 1945
- Betriebsgewicht: Ca. 3.500 kg
- 2-Zylinder, 2-Takt Dieselmotor mit Vorverdichter
(Weber-Motor) von der Firma SMM, Spindel- und Motorenfabrik, Uster
Leistung bei 1000 U/min 12 PS, bei 1200 U/Min 16 PS
- Die Motorkraft wird über ein 2-Gang
Getriebe mit Ketten auf alle Räder übertragen.
- Zum Zwecke der Entrussung können die
Abgase im Stollenbetrieb manuell umgestellt werden, so dass sie
durch einen Wassertank gepresst werden.
- Der gefährliche Funkenschlag ist im
Berg gänzlich ausgeschaltet.
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Chronologischer
Bericht der Restaurationsarbeiten |
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Okt. 2003 |
Im Oktober 2003 konnte bei unserem ehemaligen Bergwerker,
Xaver Hubli in der Scheune im Habersaat ein gutes Obdach für die
Revision unserer Raco Lok gefunden werden. Wir können die Infrastruktur,
Kompressor, diverse Werkzeuge und Strom von Markus Eugster, Tiertransporte,
in verdankenswerter Weise gegen eine kleine Miete mitbenutzen. |
Nov. 2003 |
Mitte November fährt Markus Brunner vom Feldbahnverein Otelfingen
mit dem Kranwagen vor. Auch der Kranwagen ist ein Veteran und eine
Rarität: Saurer 6x6 mit Kurzbrücke der Firma Stutz Transporte, Bremgarten.
Die Lok wird trotz ihrer 3.5 Tonnen in kurzer Zeit ins neue Remisen
transportiert. |
Dez. 2003 |
Im Dezember 2003 trifft sich das Revisionsteam zu
einer ersten Lagebesprechung in der Habersaat.
Das Team setzt sich aus folgenden Mitarbeitern zusammen.
Ueli Wenger: Koordination Material Logistik Schlosserei
Mat. Beschaffung.
Walter Suter: Mechaniker Meister Motor + Getriebe
Alles Bewegliche revidieren.
Hans-Jakob Spinner: Mechaniker Schleifen + Schmirgeln
Putzen Malen
Bernd Meier: Sandstrahl + Malerei
Georg Kündig: Schleifen + Schmirgeln Putzen Malen
Oskar Lier: Für spezielle Sucharbeiten betreffend
der Schwerölpumpe Typ Pf von Bosch, endoskopische Begutachtung des
Motorinnenlebens (welcher sich von der glänzenden, und gutgeölten
Seite zeigte).
Zusätzliche Helfer auf Abruf: Rainer Kündig, div. Arbeiten. Jörg
Mettler, div. Arbeiten. Arthur Rippstein, div. Arbeiten. Roger Widmer,
Elektromechaniker, div. Arbeiten. Sie wurden bis jetzt nicht eingesetzt.
Die Lok ist einfach zu klein für mehrere Arbeiter. Aber sie
bei den kommenden Gleissanierungen werden sie bestimmt noch gebraucht
werden. |
Jan. 2004 |
Anfang Januar 2004 sind alle Verschalungsbleche,
Wassertank, Auspuffrohre, Sitzbank, also kurz die ganze Lok, total
zerlegt. Jedes Teil wurde mit Schmirgelmaschinen blank geschliffen,
300 Kilo Nagelschraubenunterlagscheibenzementgemisch hat Ueli eigenhändig
aus dem Sitzbänkli gespitzt. Ab Mitte Januar sind die Gesichter
des Lokteams eigentlich immer schwarz bzw. rostrot gewesen. Die
Lok ist jetzt etwa 300 kg leichter. Fast alle Blech- und Stahlteile
wurden ausgebeult, nachgeschweisst. Von den Beulen wurden natürlich
nur die schlimmsten saniert. Unsere Lok soll ja nach der Revision
immer noch als "vom Gebrauch gezeichnet" aussehen. |
Febr. 2004 |
1. Februar 04: Die übriggebliebenen ca. 2.5 Tonnen
"Stahl" sind nun von den Schienen gehoben und aufgebockt
worden. Bremsen, Achsen, Räder, Antriebsketten, und Radlagerböcke
müssen runter. Die Ketten werden in Motoröl ausgekocht – nun
sehen sie wieder wie neu aus. Die Radlagerschalen sind ebenfalls
wie neu, müssen aber ausgewaschen und aussen entrostet und neu gespritzt
werden (Überzeit-Kompensation sei Dank!). Leider haben wir von der
Firma Bosch schlechten Bescheid bekommen. Die Beschaffung von Ersatzteilen
– Federn, Kolben, Einstelldaten – wird schwieriger als
angenommen. Die Suche wird europaweit ausgedehnt. Es wird schon
irgendwie weitergehen. Walti, Hansjakob, und Georg haben in der
Zwischenzeit das ganze Chassis geschruppt. Zum Monatsende ist die
ganze Maschine fertig grundiert, der erste Deckanschtrich wird nun
aufgebracht. Nun können die Achsen und Bremsen montiert und eingestellt
werden. Oski erscheint mit dem Endoskop, und wie im Spital werden
wird nun das Motoreninnere begutachtet. Zu unserer grossen Freude
glänzt im Inneren alles wie neu. Nirgendwo sind auch nur Spuren
von Korrosion zu sehen. Das heisst für uns, wir werden dieses Kraftpaket
nicht auseinander schrauben müssen. |
März 2004 |
Im März beginnen wir mit dem 2. und definitiven
Deckanstrich. Walti hat das Getriebe und den Motor mit Hochtemperaturfarbe
(bis 800 Grad) gespritzt. Weitere Einstellarbeiten an Kupplung,
und Bremsen werden erledigt. Tank und Luftfilter werden wieder montiert.
Am 20. März können Ueli und Rainer bei Bernd Meier (Mettmenstetten)
die fertig grundierte Haube und die Sitzbank abholen (Bernd, ganz
herzlichen dank für die saubere Arbeit!). Alle Schweissnähte
werden nochmals kontrolliert und wenn nötig nachgeschweisst.
Sitzbank, Wassertank und verschiedene andere Teile werden bereits
wieder montiert, Auspuff und Dichtungen angepasst. Am 20. März
wird die Lok endlich wieder auf die eigenen Räder gestellt.
Sieht bereits jetzt toll aus (siehe Bilder). Jetzt gehts Richtung
Endspurt...
Von den Otelfinger Freunden haben wir Ersatz für unsere Dieselpumpe
erhalten. Am 31. März montiert Walti in stundenlanger Arbeit
die Pumpe, entlüftet alle Leitungen, justiert hier und dort
... und gibt grünes Licht für einen ersten Test am kommenden
Samstag! |
April 2004 |
Samstag, 3. April 2004. Nach monatelanger Arbeit wird die Lok
zum ersten Mal wieder ins Freie gerollt. Ein kleines Grüppchen
hat sich eingefunden zum ersten Testlauf. Das Lok-Restaurationsteam
natürlich fast vollständig bis auf Georges, der in Spanien
seinen Rasenmäher revidieren "muss".
Gegen halb vier, nach vielen schweisstreibenden Kurbeldrehungen
endlich ein erster kurzer Pfupf, dann ein erster kurzer Lauf - Wow,
welch gigantische Rauchwolke aus diesem kleinen Run! Heute bleibts
bei einigen kleinen Müsterchen. Warum nach kurzer Zeit jeweils
der Dieselzustrom versiegt wird das Rätsel der nächsten
Tage bleiben. Aber Rätsel sind zum Lösen da... Trotzdem:
-> Heute Grund zum Feiern!
Des Rätsels Lösung war ein Haarriss in der Dieselleitung
beim Eintritt in die Dieselpumpe. Walti und Ueli sind diesem Missstand
auf die Spur gekommen und haben die Dieselleitung ersetzt und neu
verlegt.
Samstag, 17. April 2004: Nun gilts ernst. Um 10.45 dreht Ueli kräftig
die Kurbel (inzwischen neu gehärtet und optimal geschliffen).
Ein Dutzend Umdrehungen - und der Motor springt an. Und diesmal
nicht bloss für 30 Sekunden. Es liegt jetzt nur noch an uns,
den den Motor wieder zu stoppen! Nur die dunklen Rauchwolken und
etwas Öl im Auspuff stören noch. War da etwa Diesel via
Haarriss ins Motorenöl gelaufen? Tatsächlich, der Ölstandsanzeiger
liegt weit über dem Maximum. Also, Ölwechsel - und dann
ein erneuter Start. Wunderschön dreht der Motor nun, regulierbar
von rund 500 Umdrehungen bis etwa 1600. Dank Oskis Ausrüstung
messen wir Tourenzahl und dank Waltis Erfahrung und Gehör kann
der Lauf weiter optimiert werden, bis die Lok tuckert, wie wenn
sie nach der Bergwerkzeit nie abgestellt worden wäre....
Riesenfreude kommt auf - und als Ueli zu einer Testfahrt ansetzt,
vergessen wir beinahe, dass wir nur etwa 8 Meter Gleis zur Verfügung
haben....!
Also, Lok läuft! Start, Motorlauf und Testfahrt können
unter -> Fotoserie
gesehen und gehört werden.
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Mai 2004 |
Versprochen war, die Lok bis Mitte Mai wieder zum Museum zurückzubringen.
Wer hätte gedacht, dass wir auch dieses Ziel erreichen!!
Am 8. Mai frühmorgens schieben Ueli und Rainer die Lok zum
letzten Mal vor das temporäre Remisen bei Xaver Hubli in der
Habersaat. Bald erscheint Werner Huber mit seinem Transporter und
flugs «schwebt» unsere Lok auf den Anhänger. Nach
kurzer Fahrt wird sie vor dem Museum auf das inzwischen ebenfalls
sanierte Gleisstück gehievt. Natürlich folgt ein kurzer
Testlauf - und erstmals hört man im Riedhof/Götschihof
nach fast 60 Jahren wieder das vertraute Tuckern einer Raco-Lok!
Unser Lok-Team hat in 5 Monaten eine wahrhaft reife Leistung vollbracht
- Herzlichen Dank im Namen des Vereins!
-> Fotoserie
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Bilder |
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